Endspiel Senioren-Pokal am 17.06.2012
Atlantik 97 vs. FC Voran Ohe 5:4 n. E. (0:0)
Zwei Hände am Pott…!
Was kann, was muss, was sollte man zu so einem Spiel noch großartig schreiben ?
Es war vermutlich, für viele Oher Seniorenspieler, die bitterste Niederlage ihrer
langen Fußballerlaufbahn, da bin ich mir relativ sicher.
Drei Minuten König, danach der Bettelmann !
Nicht nur ich, habe mich immer wieder gefragt, warum wir dieses Spiel gegen einen
zugegebenermaßen guten aber nicht überragenden Gegner, nie in den Griff
bekamen.
Mein Fazit lautet: Wir hatten an diesem Samstag einfach kein funktionierendes
Mittelfeld, bzw. war dieses mit Ausnahme von Tautz weit, weit von Ihrer Normalform
entfernt. Fast über die gesamte Spielzeit, hatten wir weder Ideen in der Vorwärts-
bewegung, noch hatten wir eine konkrete Zuordnung in der Rückwärtsbewegung.
Zu vieles nach vorn, war mehr oder minder zufällig und ging der Ball im Zweikampf
wieder verloren, fehlte es am unbedingten Willen, den Ball zurück zu erobern.
Auch lief der Ball nicht per Kurzpass durch die eigenen Reihen, viel zu häufig suchte
unsere Offensive nur den Weg nach vorn, ganz egal, wie versperrt der Weg auch
war. Zum Haare raufen !
Hätten Mattu, Samir und Scharnweber an diesem Tag auch nur ihre „Normalform“
gefunden, das Spiel wäre bestimmt zu unseren Gunsten gekippt.
Aber ausgerechnet diesen, unseren „besten Fußballern“, gelang allein, aber auch
gemeinschaftlich leider fast gar nichts.
Aber Herrgott, wie viele Spiele haben eben diese drei schon für uns gewonnen
bzw. gedreht !
Es war leider nicht ihr Tag !
Aber es gab auch Glanzpunkte, die wurden jedoch in der Defensive gesetzt.
Die Abwehr um einen ganz starken Michi Raddatz, stand mit zunehmender
Spieldauer immer sicherer und zwei Namen aus diesem Abwehrverbund, war es zu
verdanken, dass Atlantik nie die Oberhand in diesem Spiel gewann.
Ulf Heinrich und Carsten Tautz, überzeugten kämpferisch auf ganzer Linie und
gewannen nahezu alle wichtigen Zweikämpfe, oftmals auch gegen zwei Gegen-
spieler. Diese beiden samt Michi Raddatz, machten an diesem Tag sicherlich den
Unterschied aus, auch wenn Ulf im Spielaufbau nicht alles gelingen wollte.
So vergingen die „Halbzeiten“ ergebnislos und als kaum noch einer damit rechnete,
ging Ohe durch Lars Scharnweber doch noch in Führung.
In der 86.Minute, kurz vor Ende der Verlängerung, köpfte Scharnweber eine Tautz-
Flanke ins Tor von Atlantik und sowohl auf dem Rasen, als auch auf den Rängen
gab es nun kein Halten mehr. Das würde reichen, waren sich alle sicher. Zu sicher,
wie sich Minuten später bitter bestätigen sollte.
Mit der wirklich allerletzten Aktion in diesem Spiel, verlor Ohe alles.
Ecke Atlantik, Ohe bekommt den Ball nicht aus dem Strafraum und der kurz zuvor
eingewechselte Stucki, geht zu ungestüm in den Zweikampf. Die Folge, Elfmeter für
Atlantik. Das Ergebnis ist bekannt. Nie wurde ich in 35 Jahren Hobbyfußball so
hart gekappt. Wäre ein Komet über unsere Köpfe hinweggeflogen, wir alle hätten
auch nicht anders geguckt.
Mit Emotionen, wie sie gegensätzlicher nicht sein konnten, ging man direkt zum
Elfmeterschiessen über. Der Vorteil lag nun ganz klar bei Atlantik und diesen nutzten
sie auch für sich. Während Örn, Tautz und Mattu ihre Elfer relativ sicher
verwandelten, scheiterten Samir und Stucki bei ihren Versuchen.
Kein Vorwurf an die beiden, bestimmt nicht.
Als es dann „endlich“ vorbei war, schaute ich in viele Augen unserer supertollen
Unterstützer und sah viel Mitleid, aber auch sehr große Fassungslosigkeit,
Letztlich hat nur einer Ohe geschlagen, Ohe selbst !!!
Noch ein Wort zum Gegner Atlantik und dann will ich diese Kapitel auch schließen.
Vielleicht liest der eine oder andere Spieler oder Verantwortliche ebenfalls diese
Zeilen und kann so für die Zukunft noch einen Nutzen daraus ziehen.
Im Augenblick einer unglaublich bitteren Niederlage und wohl auch großer
Ohnmacht, hat sich die Oher Mannschaft als wahrlich guter Verlierer gezeigt und
umgehend, noch auf dem Platz ehrlich gratuliert und nichts schön geredet.
Atlantik hat sich jedoch, ganz seinem zweifelhaften Ruf folgend, wie ein Verlierer
präsentiert.
Sich von einem Gegner, welcher noch unter einem fürchterlichem
Eindruck steht, auf dem Parkplatz mit Schmähgesängen zu verabschieden, ist
wirklich der Bodensatz der Fairness und des guten Geschmacks.
Liebes Atlantik, nicht Ihr habt uns geschlagen, sondern wir selbst haben uns besiegt,
für viele Menschen gut sichtbar und unwidersprochen.
Um ein wirklich großer Gewinner zu sein, fehlt es Euch einfach an den wichtigsten
Attributen, Klasse, Würde, Respekt und Anerkennung des Gegners.
Neee liebes Atlantik, mit den wahren Gewinnern saß ich im Bus heimwerts,
neben den Spielern der 1.Senioren des FC Voran Ohe !
Gruß & Kuss
Julius
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